Beachvolleyball-Turnier am Strand der Buhne 16 in Kampen
Los ging es Ende der 1960er Jahre, als die Sportart Volleyball aufkam. Am Strand von
Kampen tauchten von der Sturmhaube bis zu Buhne 16 an verschiedenen Abschnitten sporadisch einfach errichtete Volleyballfelder auf. Es fanden sich Urlauber, Alte und Junge, Männer und Frauen als Volleyballmannschaften zusammen. Direkt am Meer, frei von speziellem Regelwerk, vielfach nackt und lediglich über eine Schnur oder ein improvisiertes Netz begann das Spiel. Das bis dahin am Strand gespielte Ringtennis verschwand zunehmend aufgrund der neuen Mannschaftssportart.
Anfang der 1970er Jahre fanden in dem Dünental wo heute das „Café Po“ steht, hinter einer Vor-Düne die ersten interessanten Volleyballspiele statt. Im Tal der Könige, wie es ehrfürchtig genannt wurde, traten Volleyball-Bundesligaspieler und Spielneulinge gegeneinander und miteinander an, um gemeinsam in lockerer Urlaubsstimmung und mit unverkrampftem Gewinnziel den Spaß am Spiel zu zelebrieren. Ja, es wurde auch gegen auswärtige Mannschaften wie die Wenningstädter oder die Westerländer gekämpft. Im Kampf um die Fahne von Buhne 16 wurde diese verloren und auch wieder zurück geholt. „Kampen“, „Buhne 16“ und „FKK“ sind zu einem Begriff geworden.
Mitte der 1970er Jahre wurde das Tal am Rande des Weges zum Strand zum Schwerpunkt der Volleyballaktivitäten. Was damals noch möglich war: in den Dünen und auf den Dünen lagerten die Einzelnen, die Paare und die Familien, sonnten sich, erzählten,betrachteten das Leben und Treiben um sich herum und wenn der Ruf ertönte: „Volley, Volley“ waren im Nu die Spielfelder besetzt. Spannende Kämpfe fanden statt. Natürlich formierten sich auch Mannschaften mit Könnern und Anfängern. Auch die Kleinen wollten den begeisterten Großen nacheifern, spielten teilweise bei ihnen mit oder blieben unter sich.
Bereits in dieser Anfangsphase war „Ernst“, Schauspieler, Maler, Segler und Weltreisender aus München aktiv. Er besorgte frühzeitig die Pfähle, Netze und Bänder für die Felder und richtete alles zum Spielen her, hisste auf der höchsten Düne rechts vom Weg jeden Tag die Fahne. Bei Sonne, Wind und Wetter wurde gespielt. Vielfach nackt, aber wenn es zu kalt oder auch zu nass wurde, in abenteuerlicher Kleidung. Bei Wettkämpfen zelebrierte Ernst im kostbaren Gewand, mit Jungfrauen und beschriebenen Stelen den Beginn der Kämpfe. Den Spielern wurden die Nummern auf den Körper gemalt. Am Abend traf man sich in der Bierbar der Kupferkanne oder dem Dorfkrug, in den Lokalen der „Whiskey Straße“ oder in der Tenne.
Im Pony entstand die Idee eines Volleyballspiel am Strand von Kampen als Wettbewerbe. Gesponsert wurden sie von den Kampener Lokalen. Zunächst erhielt dieses Turnier den Namen „Pony Cup“. Über drei Jahrzehnte wird dieses Turnier nun one Verein, ohne Satzung, Mitglieder-Verzeichnisse, Einladungen oder Adressen durchgeführt. Die Liebe zu Sylt, zu Kampen und zur Buhne 16 führt die Teilnehmer zusammen. Und diese Liebe ist nun bereits von Großeltern an ihre Kinder und Enkelkinder weitergegeben worden. Meist kennen die Teilnehmer sich nur mit den Vornamen und Spitznamen; Beruf, Herkunft, Heimatort und Alter sind größtenteils unbekannt. So stehen auf den Mannschaftsauslosungen die Vornamen oder Spitznamen, wenn nötig ergänzt durch abgekürzte Familiennamen. Zwölf bis vierzehn Mannschaften à sechs Spieler – dazu die Angehörigen und Freunde und Strandzuschauer: Der Kampen Cup ist auch für die Gemeinde Kampen eine Institution geworden. Entsprechend unterstützt die Kurverwaltung dieses Turnier jedes Jahr aufs Neue.
In den frühen 1990er Jahren setzte sich die Erkenntnis durch, dass die Dünen mit ihrem Bewuchs auf der gesamten Insel der beste Inselschutz sind. Sandvorspülungen wurden vorgenommen, die ehemalige Inselbahnstrecke nach List wurde Fahrradweg. Die Dünen wurden eingefriedigt, an der Seeseite zusätzlich durch Reisigstecklinge gesichert, die Trampelpfade wurden gesperrt. Der Holzsteg vom Parkplatz zur Buhne 16, mit seinen Stufen und Absätzen, Holzsplittern und hervorkommenden Nägeln wurde als ebener Weg wassergebunden ausgeführt. Die Volleyballer des Kampen Cups mussten in diesem Zusammenhang das windgeschützte Tal leider verlassen und spielen seither am Strand, links vom Strandzugang Buhne 16, Strandabschnitt C – D, Strandkörbe 320 -281. Dort stehen der Fahnenmast vom Ernst und zum Turnier die drei kompletten Volleyballfelder, sowie auch drei Felder für den Nachwuchs.